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KKG Alt-Lindenthal e.V.

Vereinschronik

elferrat-1967

Vom Sparverein zur Karnevalsgesellschaft

Der 2. März 1967 gilt als offizielles Gründungsdatum der Karnevalsgesellschaft Alt-Lindenthal e.V.. Die Wurzeln der Gesellschaft liegen in einem Sparverein, der jedes Jahr auf seiner Auszahlungsfeier vor Weihnachten den geselligen Teil in Form einer karnevalistischen Veranstaltung durchführte. Die leitenden Herren dieses Sparvereins waren nach einem glänzenden Stiftungsfest im Jahre 1966, von welchem jeder Besucher überschwänglich schwärmte, der Meinung, dass man doch gleich eine richtige Karnevalsgesellschaft gründen sollte. Vielfältige Erfahrungen hatte man ja bereits in der Programmgestaltung, es gab in Lindenthal keine Karnevalsgesellschaft mehr und das alte Stadtwald-Restaurant mit seinem großen und traditionsreichen Saal war als Sitzungssaal im Fastelovend bekannt.

Dies alles waren Pluspunkte für die Neugründung einer Karnevalsgesellschaft. Was konnte schon schief gehen? Nichts! Nur Mut war gefragt! Somit stand der Vereinsgründung am 2. März 1967 im Napoleon-Zimmer des Stadtwald-Restaurants nichts mehr im Wege.

Die Vereinssatzung wurde von folgenden Gründungsmitgliedern unterschrieben:

Ewald Göddertz, Walter Kentgens, Günter Hallmann, Lutz Bittmann, Werner Altwicker, Erwin Lambertz und Josef Bader.

Nicht nur Insider, schon gar kein Programmgestalter, wird jemals verstehen, wie es die junge Gesellschaft um ihren Literaten und Präsidenten Ewald Göddertz geschafft hat, innerhalb von nur einem halben Jahr das Sitzungsprogramm für die erste Sitzung am 10. November 1967 auf die Beine zu stellen, welches als absolutes Spitzenprogramm bezeichnet werden konnte. Heutzutage wäre dies undenkbar! Die Gesellschaft war übrigens eine der wenigen, die damals ein komplettes Sitzungsprogramm zum Sessions-Auftakt durchführte.

Name und Farbe der KG waren wie so oft die Idee des Präsidenten. Den Stadtwald in Lindenthal bezeichnet man gern als die „grüne Lunge“ Kölns. Damit war die Farbe Grün als Gesellschaftsfarbe tonangebend. Das wenige Weiß diente als Rahmenfarbe. „AL“ wurde zum Emblem und der erste Stempel wurde von einem Vorstandsmitglied angeschafft, denn eine Kasse oder gar ein Bankkonto gab es damals noch nicht. 

Dann ging wieder einmal alles sehr schnell. Die ersten Mitgliederbeiträge wurden mit DM 38,- für Aktive und DM 60,- für Inaktive sowie DM 100,- für fördernde Mitglieder festgelegt.

Die ersten Jahre: Im Stadtwaldrestaurant

In der Folgezeit führte man behutsam von Session zu Session eine Veranstaltung mehr durch.

Nicht nur eingefleischten Fußballfans ist der „Lindenthaler Kessel“, also das Fleckchen Erde, wo der Fußballclub Blau-Weiß Lindenthal bis zur Verdrängung durch eine Wohnanlage bis zur Mitte der 80iger Jahre seine Heimspiele austrug, ein Begriff. Daran angelehnt richtete die KG einen „Flötenkessel“ ein und sammelte mit diesem fleißig für die Pänz. Eine originelle Idee, die sich bis heute fortgesetzt hat, kreist doch alljährlich auf der Mädchen- und Prunksitzung dieser Kessel zur Förderung der Jugend durch den Saal.

1969 wackelten im Stadtwald-Restaurant im wahrsten Sinne des Wortes die Wände. Der eine Grund war die begeisterte Stimmung bei den Sitzungen der KG Alt-Lindenthal und der andere die Sprengung des ehrwürdigen Gebäudes am Aschermittwoch. Das Fischessen der KG am Aschermittwoch, welches auch heute noch, inzwischen traditionsgemäß, durchgeführt wird, war somit die letzte Veranstaltung im Stadtwald-Restaurant.

Herrensitzung und seit 1971 die Kinderkostümsitzung

Nach einem Gastspiel in der Wolkenburg zog die KG am 10. Januar 1971 mit einer Herrensitzung wieder nach Lindenthal in das neu errichtete „Esso-Motor-Hotel“. Getreu der KG-Satzung, jährlich etwas für die Lindenthaler Kinder zu tun, fand im selben Jahr das erste Kinderkostümfest statt, eine Veranstaltung, die auch heute noch alljährlich, jetzt im Karnevalsmuseum, stattfindet.  Es ging stetig bergauf und nicht nur der Elferrat, sondern auch die vielen fleißigen Hände hinter den Kulissen sorgten dafür, dass man in Lindenthal ausgelassen und dennoch stets mit Niveau Karneval feiern konnte.

1974: Der erste Rosenmontagszug mit "AL"

1974 war die KG Alt-Lindenthal noch hospitierendes Mitglied im Festkomitee und an eine Teilnahme am Rosenmontagszug war nicht zu denken, wenn es da nicht den berühmten „Kölner Klüngel“ gäbe. Der Zufall wollte es, dass der KG-Präsident Ewald Göddertz, von Beruf Finanzbeamter, eines Tages beim Friseur neben dem damaligen Zugleiter Peter Schumacher saß. Beide kamen ins Gespräch und Ewald Göddertz konnte dem Zugleiter mit einigen, den Karneval betreffenden, interessanten Steuertipps dienen. Diese Tipps müssen so  hervorragend gewesen sein, dass sich kurze Zeit später die KG Alt-Lindenthal, zwar als Gruppe hinter dem Prinzenwagen, mit dem Motto „Jetz simmer am Engk met unserem Lating“ auf der Zugliste des 1974iger Rosenmontagszuges fand. Trotz dieses nicht gerade attraktiven Gliedes in der Kette des Zuges war die Freude, überhaupt dabei zu sein, riesig. Auch wenn die damaligen Umstände mit dem Zugmotto: „Zustände wie im alten Rom“ voll und ganz übereinstimmten.

Von nun an wurde die Teilnahme am Rosenmontagszug mit eigenem Prunkwagen ein fester Bestandteil im „Drei-Tollen-Tages-Programm“ der KG.

Zum ordentlichen Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval und Staffelwechsel im Vorstand

1978! „Elf Johr sin mehr Jeck“ und nicht nur das, denn die Karnevalsgesellschaft Alt-Lindenthal e.V. wird in diesem Jahr ordentliches Mitglied im Festkomitee Kölner Karneval.

Bei der Jahreshauptversammlung der KG im Jahre 1979 wurde Hans Carl Hagemann zum Senatspräsidenten gewählt. Er rief die Jahresabschlussfeier des Senats ins Leben, welche dann auch gleich im Dezember 1979 erstmals veranstaltet wurde und inzwischen zu den gesellschaftlichen Höhepunkten im bunten Reigen der zahlreichen KG-Veranstaltungen zählt.

Die 1980iger kamen und mit der KG Alt-Lindenthal ging es weiter bergauf. Anstatt der traditionellen Orientierungsfahrt lud der Senat im Jahr 1980 zur „Fahrt ins Blaue“ ein. Bei Kölsch und Erbsensuppe wehte die von Senator Franz Wiebel gestiftete „AL-Fahne“ kräftig im Wind. Doch trotz trübem Wetter war die Stimmung wie immer prächtig.

Prächtige Stimmung auch in Bad Füssing, als am 24. Oktober 1981 die Patenschaft über die Faschingsgilde „Narhalla“ Bad Füssing e.V. besiegelt wurde.

Bis zur Jahreshauptversammlung am 10. Mai 1983 blieb der geschäftsführende Vorstand in seiner personellen Besetzung nahezu unverändert. Dabei erwarb sich der 1. Vorsitzende Walter Kentgens große Verdienste. Jedoch nach 16 Jahren sollte ein Jüngerer die Gesellschaft führen und somit wurde Franz-Josef Kreuz zum Nachfolger gewählt. Einstimmig wählte die Versammlung Walter Kentgens als Zeichen des Dankes zum Ehrenvorsitzenden. Bei der Mitgliederversammlung am 20. Oktober 1983 entschloss sich die Gesellschaft einstimmig zur Namensänderung in „Kölner Karnevals-Gesellschaft Alt Lindenthal e.V.“

1984: Erste Lindenthaler Mädchensitzung

Die Mädchensitzung wurde 1984 fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der KKG und ab 1989 hatten Damen auch ein Stimmrecht. Ohne die große Unterstützung der weiblichen Mitglieder wäre Alt-Lindenthal nicht vorstellbar. 

Die Session 1986/87, ein Traum wurde wahr!

Das „Kölner Dreigestirn“ kam mit Prinz Carl V. (Hans Carl Hagemann), Bauer Wilfried (Wilfried Wolters) und Jungfrau Johanna (Hans Dieter Maciejewski) aus der KKG Alt-Lindenthal.

Das Motto: „Träume vergehen - doch eins dat es klor, Fastelovend en Kölle fiere mer alle Johr“. Es wäre abendfüllend, nur annähernd über die vielen Geschichten und Erlebnisse um das Dreigestirn zu berichten. Vom Antrittsbesuch bei Kardinal Joseph Höffner bis zur Stiftung der Rathausfigur Adolph Kolping durch das Dreigestirn, Mitgestalter und Ehrensenator Karl-Günter Eich, sowie durch die Gesellschaft. Für die gesamte KKG-Familie war es auf alle Fälle eine große Ehre und eine Verpflichtung zugleich. 

Das 20jährige Bestehen mit Jubiläumsorden und Jubiläumsgala sowie die erste Eröffnung des Lindenthaler Straßenkarnevals waren neben den schon traditionellen Veranstaltungen weitere Highlights in der Session 1986/87.

Trauer um Ewald Göddertz

10.11.1989 – Trauer bei der KKG. Die Karnevalsgesellschaft musste Abschied nehmen von ihrem Gründungsmitglied und Präsidenten Ewald Göddertz. Die Sessionsauftaktveranstaltung am 11.11. fand erstmals nicht statt, da der Präsident einen Tag zuvor am Tag des Falls der Berliner Mauer verstarb. Schnelle Entscheidungen mussten getroffen werden und somit wurde Manfred Wolff zunächst Sitzungspräsident bei der Mädchen- und Prunksitzung, Wolfgang Nagel übernahm die Conference beim Kostümball und Franz-Josef Kreuz leitete den Straßenkarneval.

Bei der Jahreshauptversammlung am 29. Mai 1990 wurde Hans Carl Hagemann zum neuen Präsidenten und Nachfolger des unvergessenen Ewald Göddertz gewählt.

Jugend wächst in die Gesellschaft

Die Jugend lag der KKG schon immer besonders am Herzen. Auszubildende und Studenten zahlen in dieser Zeit bei den Veranstaltungen einen ermäßigten Eintritt, erheblich reduzierte Getränkepreise und bis heute einen geringeren Mitgliedsbeitrag für die Zeit der Ausbildung. Besonders aber hat der Jugendtisch die Gesellschaft geprägt: Viele der Jugendlichen von damals sind auch heute noch treu mit der Gesellschaft verbunden.

Sturmzug und der erste ausgefallene Straßenkarneval

Das Motto des Rosenmontagszuges 1990 „Hereinspaziert, hereinspaziert – zur größten Schau der Welt“ hatte der Sturm wohl falsch verstanden. Dennoch, Köln hielt durch. Anderenorts wurden die Umzüge wegen des Sturms mit zeitweise Orkanstärke abgesagt.

Ein Jahr später wehte ein Sturm namens Wüstensturm den Karnevalisten die Mützen vom närrischen Haupt. Der Straßenkarneval fiel nahezu gänzlich aus.

„Et kütt wie et kütt“ lautete das Motto des darauffolgenden Kölner Rosenmontagszuges im Jahre 1992 und die KKG durfte, anstatt eines prunkvollen Jubiläumswagens anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens nur den Festwagen des im Vorjahr ausgefallenen Rosenmontagszuges fahren: Den im Rückblick legendären „Palast der Winde“, ein Toiletten-Häuschen als Persiflage.

Das bekannte Damengesangs-Quartett „Eurocats“ war Stargast der Jubiläumsgala 1992. Erstmals gab es einen Jubiläumsorden für Kinder und mit Leonore Eschenbach erstmals ein weibliches Vorstandsmitglied bei der KKG.

Kunst und Karneval

Einer der ersten Versuche, Kunst und Karneval miteinander zu verbinden, war der von dem bekannten Kunstprofessor Wolf Vostell entworfene KKG-Wagen für den Rosenmontagszug 1993. Immerhin, der Wagen sorgte für Gesprächsstoff. Allgemeiner Tenor: „Wat soll dat denn he?“ Ein Teil der Damenwelt fand diesen Wagen gar nicht komisch. Dabei spielte das weibliche Geschlecht eine zunehmend stärkere Rolle bei der KKG, denn mit der Schatzmeisterin Karin Hagedorn war bereits die zweite Frau im Vorstand der Gesellschaft vertreten. Sie ist neben unserem Schriftführer Rainard Fietz heute das Vorstandsmitglied mit der längsten Dienstzeit.

Lachende Sporthalle

Session 1993/1994. Der KKG wurde nach vielen Jahren wieder das Präsidium der „Lachenden Sporthalle“ mit der Gestaltung eines großen Elferrats von 21 Personen übertragen, eine Ehre, die der Gesellschaft auch in den folgenden Sessionen bis 1999 in der neu errichten Köln-Arena zuteil wurde.

Die Session 1996/97 nahm die Gesellschaft zum Anlass, ihr 30-jähriges Jubiläum intensiv zu feiern. Am 16.11.1996 fand im Queens-Hotel eine glanzvolle Gala statt. Mitglieder, Freunde, Gönner der Gesellschaft genossen es, gemeinsam 30 Jahre KKG Alt-Lindenthal Revue passieren zu lassen.

Rosenmontag 1997 erhielt die Gesellschaft endlich zu ihrem 30. Geburtstag den verdienten Jubiläumswagen. Wegen des Golfkrieges hatte man zum 25-jährigen Jubiläum im Jahre 1992 auf einen solchen verzichtet und sich mit dem legendären „Palast der Winde“ zufrieden geben müssen. Entsprechend euphorisch war im Anblick der „Brücke“ die Stimmung unter den Zugteilnehmern und insbesondere der großen Zahl derer, die auf dem Festwagen mitfahren konnten.

Auf der Jahreshauptversammlung 1997 wurde mit Elke Speth erstmals eine Frau Vizepräsidentin in einer dem Festkomitee angeschlossenen Gesellschaft.

Auch am Rosenmontag 1998, im Jubiläumsjahr von Dom und Festkomitee, hatte die Gesellschaft besonders Glück bei der Auswahl des Festwagens unter dem Titel „30 Jahre Deutsche Mark“, auf den sich wegen der besonderen Aktualität alle Kameras der Fernsehanstalten richteten und sogar jene von Tagesschau, Tagesthemen und der Heute-Sendung.

Fit für das nächste Jahrtausend

1999 war wiederum ein Jahr der besonderen Weichenstellung. Nach 16 erfolgreichen Jahren übergab Franz-Josef Kreuz das Amt des 1. Vorsitzenden in die Hände von Martin Plug, dem bisherigen Programmgestalter und 39 Jahre jung. Winfried Bezner wurde als Nachfolger von Wolf Schönfeldt zum neuen Senatspräsidenten gewählt. Mit Elke Schütz und Ute Klesper gehörten jetzt insgesamt vier Frauen dem Vorstand an. Michael Pütz, Marc Zittartz und Carl Hagemann, alle Jahrgang 1972, verjüngten den Vorstand erheblich.

Die Gesellschaft feierte in der Session 1999/2000 ein Kölsches Jubiläum. 3 x 11 Jahre! Aus diesem Anlass wurden am Sonntag, dem 20.02.2000, Vereinsmitglieder, Gönner und Freunde der KKG ab 11.11 Uhr in das Crown-Plaza-Hotel am Rudolfplatz eingeladen zu einem kölschen Brunch-Buffet. Es traf sich eine frohe, harmonische Gästeschar - bestehend aus Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Karneval und dem Stadtteil Lindenthal. Die Vereinsgeschichte und einige Interna der KKG wurden in vorgetäuschten Telefongesprächen per Handy vermittelt, die der Präsident bzw. die Vizepräsidentin Elke Speth von der Bühne mit dem Pfarrer von St. Stephan in Köln-Lindenthal führten. Diese Telefonate wirkten derart echt, dass man erst im Laufe der Veranstaltung den Gag erkannte.

Umrahmt wurde die Feier von dezenter Musik sowie einem kleinen aber feinen Programm. Glanzpunkt war auch hier wieder einmal der Jugendchor St. Stephan, der wie die jubilierende KKG in Lindenthal beheimatet ist.

Ab Weiberfastnacht 2001 veranstaltete die Gesellschaft wieder die bei allen Lindenthalern beliebte Eröffnung des Straßenkarnevals auf dem damaligen Stüssgen-Parkplatz Ecke Dürener Straße/Gürtel. Heute findet die Veranstaltung wegen des großen Zuspruches auf dem Hermeskeiler Platz statt. Gemeinsam mit den Krieler Geschäftsleuten wird dort unter reger Beteiligung der Mitglieder und der Lindenthaler sowie Krieler Bevölkerung gefeiert. Traditionell wird ein Überschuss sozialen Zwecken zugeführt.

Kurz nach dem Ende der Session 2000/2001 erreichte die Gesellschaft eine besonders traurige Nachricht. Ihr langjähriges Vorstandsmitglied Günter Trevisany verstarb am 10.04.2001. Er hatte als Mädchen für Alles den liebevollen Spitznamen „Et Ölkännchen“. Es hat in der Geschichte der Gesellschaft nur ganz wenige Mitglieder gegeben, die sich in ähnlicher Weise verdient gemacht haben.

Auf der Prunksitzung am 26.01.2002 wurde der heutige Präsident und Bauer des Jahres 1987 zum Ehrenmitglied ernannt. Die Jungfrau Hans-Dieter Maciejewski hatte diese Ehrung bereits in der Session 1989/1990 erfahren.

Am 15.03.2004 verstarb nach langer schwerer Krankheit der langjährige 1. Vorsitzende und Ehrenvorsitzende Franz-Josef Kreuz. Im Gedenken an diesen wunderbaren Menschen ernannte der Vorstand seine Ehefrau Wally zum Ehrenmitglied. Auch sie hat sich in den Annalen der Gesellschaft sehr verdient gemacht, stammen doch eine Vielzahl der Gesellschaftsorden aus ihrer Hand.

Auf der Jahreshauptversammlung 2005 wählten die Mitglieder einstimmig mit Wilfried Wolters einen Vollblutkarnevalisten zu ihrem Präsidenten. Er ist seit mehr als einem Vierteljahrhundert Vorstandsmitglied des Festkomitees Kölner Karneval. Mit besonderem Dank ernannte die Mitgliederversammlung Hans Carl Hagemann zum Ehrenpräsidenten der Gesellschaft.

40 Jahre wurde die Gesellschaft in der Session 2006/2007 alt. Dr. René Zöller war nunmehr Senatspräsident. Am 05.11.2006 fand in der Lindenthaler Kirche St. Stephan unter reger Teilnahme der Mitglieder und Freunden der Gesellschaft die Jubiläumsmesse statt. Die Predigt hielt Diakon Willibert Pauels, im Karneval bekannt als „Ne Bergische Jung“. Er hielt auch die Laudatio auf der Jubiläumsgala im Holiday-Inn-Hotel.

Es ist nicht selbstverständlich, dass Frauen in einer Karnevalsgesellschaft als Mitglieder integriert sind. Bei der KKG Alt-Lindenthal ist solches seit dem Jahre 1989 eine Selbstverständlichkeit. Mit Gisela Kentgens wurde 2007 die Tochter unseres langjährigen 1. Vorsitzenden und späteren Ehrenvorsitzenden Walter Kentgens zur 1. Vorsitzenden gewählt.

Die Lindentheatler – Ein Projekt der jungen Mitglieder

Mit Beginn des Jahres 2008 startete unter der Regie der Vizepräsidentin Elke Speth das neue Jugendprojekt der KKG, die „Lindentheatler“ mit der karnevalistischen Komödie „Café Colonia“. Diese jugendliche Theatergruppe ist einmalig in Köln. Die alljährlichen Aufführungen jeweils in der nachkarnevalistischen Zeit sind liebevolle Ereignisse im Leben der Gesellschaft.

Lucky Kids

Diese besondere Verbundenheit zu jugendlichen Aktivitäten fand ihre Fortsetzung in der nachfolgenden Session (2009/2010): Die LUCKY KIDS, Kinderchor der Rheinischen Musikschule unter Leitung von Michael Kokott, wurden neues Mitglied der Gesellschaft. Bereits in den Jahren zuvor hatte sich der Chor in vielen Bereichen des Kölner Kulturlebens und der Unterhaltungsbranche etabliert. Der Senat der Gesellschaft stiftete dem Chor die Standarte, um auf diese Weise die besondere Verbundenheit nach außen zu dokumentieren. Zu zahlreichen Anlässen treten die Lucky Kids im Gesellschaftsleben auf, z.B. regelmäßig auf der Mädchensitzung.

In der Hofburg – Sitzungen im Pullman-Hotel

Die Session 2010/2011 brachte einen großen Umbruch. Seit der Gründung vor 44 Jahren waren - mit Ausnahme des kurzen Abstechers in die Wolkenburg im Jahre 1970 – das alte Stadtwaldrestaurant und das spätere Hotel an gleicher Stelle alleiniges Domizil der Sitzungen. Die wachsende Zahl der Besucher sowie die ständig steigenden Kosten für die auftretenden Künstler machten einen Wechsel der Örtlichkeit unumgänglich. So feierte die Gesellschaft am 29. Januar 2011 im Pullman-Cologne-Hotel, der Hofburg des Kölner Dreigestirns, im ausverkauften Saal erstmals ihre Prunksitzung.

ZDF Mädchensitzung – mit dem Zweiten sieht man Alt-Lindenthal (noch) besser

Zuvor hatte sich ein weiteres ehrenvolles Highlight ergeben: Der Gesellschaft mit ihrem Elferrat wurde das Präsidium der ZDF Mädchensitzung am 19. Januar 2011 übertragen. Wilfried Wolters führte souverän durch das Programm im voll besetzten großen Sartory-Saal. Einer der Höhepunkte dieser Sitzung war die Premiere des „Lindenthal-Leeds“, vorgetragen durch die Lucky Kids gemeinsam mit dem Kölner Jugendchor St. Stephan in einem 150-köpfigen Jubiläumschor. Der Kölner Musikproduzent und Songwriter Flo Peil (Mitglied der von ihm gegründeten Band Kasalla) produzierte gemeinsam mit Hartmut Prieß von den Bläck Fööss auf Initiative von Michael Kokott diese Hymne auf den Lindenthaler Stadtteil extra für unseren Kinderchor Lucky Kids. Damit gehört die KKG Alt-Lindenthal zu den wenigen Karnevalsgesellschaften, die ein eigenes Lied haben.

Ihre besondere Verbundenheit zum Vorort Lindenthal hat und wird die Gesellschaft nie vergessen. Die Gesellschaft wurde am Rande des Kölner Stadtwalds gegründet und um die Verbundenheit zusätzlich zu dokumentieren, übernahm die Gesellschaft eine Tierpatenschaft: „Ewald“, Platzhirsch im Lindenthaler Tierpark e.V., benannt nach dem ersten und unvergessenen Präsidenten Ewald Göddertz.

Wichtige Weichenstellungen für die Zukunft

Auf der Jahreshauptversammlung 2011 wurde Carl Hagemann zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er ist der Sohn unseres langjährigen Präsidenten Hans Carl Hagemann. Seit 1999 gehörte er bereits dem Vorstand an, zunächst als Jugendvertreter und später als Orga-Leiter.

Ein weiterer großer Schritt nach vorne machte die Gesellschaft 2014 durch einen erneuten Umzug der Sitzungsörtlichkeit. Die völlig neu gestaltete Kölner Flora ist seitdem die Heimat der Gesellschaft. Ein besonderer Dank für diese Möglichkeit gilt Herrn Bernhard Conin von KölnKongress. Es gibt in Köln keinen schöneren auf den Charakter und die Bedürfnisse der Gesellschaft zugeschnittenen Saal.

Jubiläum 50 Jahre KKG Alt-Lindenthal

Die Jubiläumssession feierte die Gesellschaft ausgiebig. Mit einem Gottesdienst in der Heimatgemeinde St. Stephan und einer festlichen Gala auf dem Rhein begannen die Feierlichkeiten, die schließlich mit der Verabschiedung von Wilfried Wolters auf unseren besonders gestalteten Sitzungen endete. Besonders gut erkennt man dies in dem aufwändigen Jubiläumsorden – der zweite Entwurf von Annette Pütz – in dem die Vereinsgeschichte und die Bestandteile unserer Karnevalsgesellschaft künstlerisch vereint wurden.

Bereits im April 2017 wählte der Senat einen neuen Senatspräsidenten: Marco Spitau ist der Wunschnachfolger von Dr. René Zöller, der 10 Jahre lang den Senat als Freunde und Förderer der Gesellschaft geführt hatte. Er wurde als Dank hierfür zum Ehrensenatspräsidenten ernannt.

Wilfried Wolters hatte bereits lange angekündigt, nicht mehr für die Präsidentschaft zu kandidieren. Der Vorstand hat ihn einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt: Für 12 Jahre tolle Sitzungen und für seine außerordentliche Unterstützung in dieser langen Zeit, unter anderem auch den Verdienst, Alt-Lindenthal aus dem schönen aber viel zu kleinen Leonardo-Hotel auf der Dürener Straße in das Pullman-Hotel und schließlich in die Flora gebracht zu haben. Auf der Jahreshauptversammlung 2017 wurden zudem Rainard Fietz (Schriftführer seit 34 Jahren) und Wolf Schönfeldt (22 Jahren Vorstandsmitglied und auch langjähriger Senatspräsident, Literat und Gestalter zahlreicher Orden der KKG) zu Ehrenmitgliedern unserer Gesellschaft ernannt. Besonders tragisch ist es, dass Rainard Fietz am 14.11.2017 verstarb und nicht mehr unter uns ist, er wird uns allen sehr fehlen.

Auf in die gemeinsame Zukunft

Die Jahreshauptversammlung 2017 wählte Carl Hagemann mit jecken 111 Stimmen zum neuen Präsidenten. Gregor Brambach, bisher Orga-Leiter, tritt die Nachfolge des 1. Vorsitzenden an. Mit Thomas ten Thij liegt die Programmgestaltung in neuen (jungen) Händen, und Uwe Roth wird Orga-Leiter. Hinzu kommt Andrea Seelhorst als Jugendvertreterin. Ute Klesper (Kartenzentrale) tritt in den Vorstand wieder ein. Die übrigen Vorstandsmitglieder setzen die Kontinuität der gemeinsamen Arbeit fort. Das hat große Bedeutung für unser Ziel, die Tradition des kölschen Fasteleer zu erhalten und zu weiter zu entwickeln. Dass wir dabei auch solide gewirtschaftet haben, ist in besonderem Maße unserer langjährigen Schatzmeisterin Karin Hagedorn-Betten zu verdanken. Sie und unser Schriftführer Martin Plug sind seit 25 Jahren im Vorstand der KKG.

Die Session 2017/2018 war für ein neues Vorstandsteam eine große Herausforderung, die alle Mitglieder gemeinsam in beeindruckender Weise harmonisch und voller gelungener Veranstaltungen erleben durften. In den Jahren sind die Weichen richtig gestellt worden, besonders die Mädchensitzung, die erstmals an einem Sonntag stattfand, war ein großer Erfolg und seit langem wieder mal ausverkauft.

Ein dynamisches Team hat sich in der Gesellschaft gefunden, um solide und kontinuierlich die Ziele der KKG voran zu bringen, so dass auch nach 52 Jahren unsere Karnevalsgesellschaft alles andere als „alt“ ist. „Alt-Lindenthal" steht mit seinen 300 Mitgliedern in Köln für eine feste Größe im gesellschaftlichen Leben. Die Ideen, die der Karneval verkörpert sind bei uns nicht in Vergessenheit geraten:

Vill Spaß an der Freud, Gemeinschaft durch alle Generationen und Offenheit für Neues.

Fastelovend för de ganze Familich